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Reinmar Neuner ist Dirigent und Leiter des Aachener Kammerorchesters. Er hat Violine studiert und ist internationaler Gastdirigent. Zudem gibt er Orchesterkurse, unter anderem in Südtirol und England. Das Interview führten wir schriftlich.

Reinmar Neuner –
Dirigat N – RN

Können Sie sich kurz vorstellen?

Ich heiße Reinmar Neuner und bin Dirigent des „Aachener Kammerorchesters“ sowie des „ Orchesters Osnabrücker Musikfreunde“ und der „Archi di Colonia“. Ich bin ursprünglich Geiger, habe in Köln bei Igor Ozim studiert und war 40 Jahre lang Mitglied des „Gürzenich Orchesters“ Köln. Seit 2010 bin ich pensioniert. Das Dirigieren hat mich schon immer interessiert. Ich besuchte einige Dirigierkurse und gewann 1979 den 2. Preis beim Dirigierwettbewerb für deutsche Orchestermusiker des SDR Stuttgart. Seither dirigiere ich auch gelegentlich Berufsorchester, aber mein Schwerpunkt ist die Arbeit mit Amateur- und Jugendorchestern.

Wie passiert Kommunikation über Dirigent und Musiker? Ist es eine hierarchische Kommunikation?

Die Kommunikation zwischen Orchester und Dirigent ist sicher hierarchisch, d.h. der Dirigent hat das Sagen, aber das wird heutzutage nicht mehr so ausgespielt wie früher. Es herrscht mehr Kollegialität etc., aber das ist natürlich auch von Dirigent zu Dirigent verschieden. Proben wie man sie z.T. von Toscanini kennt sind allerdings heute kaum mehr vorstellbar. Abgesehen davon, dass auch ein Orchester dem Dirigenten das Leben schwermachen kann.

Inwiefern findet eine Kommunikation zwischen Dirigent und Publikum statt?

Kommunikation zwischen Dirigent und Publikum findet eher indirekt statt, da der Dirigent dem Publikum ja den Rücken zudreht, außer beim Auf- und Abtreten. Das Publikum liebt es aber, wenn sich der Dirigent ihm zuwendet und erzählt, über die Musik, über sich, oder irgendetwas. Die Musik wird außerdem gestaltet durch den Dirigenten und über sein Musikmachen kommuniziert der Dirigent indirekt mit dem Publikum.