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Señor Schnu ist Streetartkünstler aus Aachen. Er ist ein Vertreter des »Happy Style« und verwendet bunte Farben und fröhliche Gesichter. Er benutzt Materialen, die wieder ablösbar sind, beispielsweise Aufkleber, Papier oder Moos. Das Interview fand per Mail statt.

Señor Schnu –
Streetart S – SS

Was bzw. wen wolltest du erreichen, als du angefangen hast Kunst auf die Straße zu bringen?

Als ich angefangen habe Street Art zu machen, wollte ich erstmal meine Freunde erreichen und junge Leute, aber das kann ich erst im Nachhinein sagen. Denn ich habe es einfach gemacht, weil ich es kool fand.

Dein Eis am Stiel kennt ja jeder in Aachen. Was soll es kommunizieren?

Es repräsentiert den Schnummunismus. Der Schnummunismus bezeichnet den Glauben an die totale Kreativität. Er sagt aus, dass alles Gute und Wahre auf Kreativität zurückzuführen ist. Schnuvinisten gehen davon aus, dass pure Kreativität und vollkommene gute Laune zu Schnuseeligkeit führen.

Verwendest du auch andere Materialien und inwiefern kommunizieren diese Materialen verschieden?

Ich verwende äusserst gerne andere Materialien, wobei es in der Street Art nicht möglich ist alles zu benutzen, was ich sonst benutze. Ich benutze Papier und Aufkleber, welche mit Farben besprüht werden und diese kommunizieren anhand ihres Aussehens und der Farbgebung Fröhlichkeit und gute Laune. Wobei es bei meinen Moosgraffiti eher um das besondere Material geht und seine Seltenheit, dieses als Kunstwerke zu sehen. Das Moos spricht auch heute an die, die den Schnu, den es normalerweise auf Papier gibt, nicht so toll finden. Es ist etwas Besonderes und das Moos ist zudem in den Köpfen der Menschen etwas Positives, weshalb es nicht mit Sachbeschädigung oder ähnlichem verbunden wird.

Woher nimmst du deine Inspiration?

Meine Inspiration nehme ich von allem, was ich irgendwie in mich aufnehme. Viel durch das Internet, Bücher sowie Videos und Musik, aber zurzeit am meisten von dem aktuellen Projekt The Haus.

Du machst viel in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. Eines deiner neusten Projekte in Berlin: „The Haus – Berlin Art Bang“. Wie kommt eine solche Zusammenarbeit zustande, wie kommuniziert ihr in der Szene?

Kollaborationen sind immer etwas Besonderes und ich mag generell besondere Dinge. Ich mag nicht immer das Gleiche machen und switche gerne von Zeit zu Zeit in den Stilen und Techniken. Die Sache mit The Haus ist, wie es meistens so ist, durch Connections entstanden. Irgendwie Glück aber irgendwie auch erarbeitet. Denn wenn man nicht kommunikativ ist und gerne mit Menschen spricht entstehen keine Connections. Man muss sich irgendwie verkaufen können und wissen, was seine Stärken sind. Bei mir ist es zum Beispiel das Moos, denn ich bin einer von sehr wenigen Mooskünstlern weltweit. Das heißt, ich habe etwas Besonderes zu bieten. Das kann ich dann anbieten. Also habe ich einen Raum mit Moos gemacht, denn das ist das, was all die anderen nicht können.